Archiv für den Monat: November 2023

Von des Gedankens Blässe angekränkelt? Der neue Abend am Stuttgarter Ballett: Creations XIII-XV

Texte in Programmheften zu Ballettabenden sind in der Regel nicht allzu ausführlich und geben meist nur einige wenige Hinweise zur Deutung dessen, was auf der Bühne zu erwarten ist, doch ist Ballett ja auch eine Sprache des Tanzes, nicht der Worte. Beim neuen Premierenabend des Stuttgarter Balletts mit Creations XIII-XV braucht man sich dagegen über zu wenig Text nicht zu beklagen.

Morgann Runacre-Temple: Averno. TänzerInnen: Matteo Miccini, Ensemble © Roman Novitzky / Stuttgarter Ballett

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Nichts ist, wie es scheint. Robert Barta in der Städtischen Galerie Tuttlingen

Bildende Kunst ist, wie der Begriff nahelegt, gestaltete Wirklichkeit. Diese kann sich der Welt unseres Alltags annähern, wie es die Künstler im Realismus versuchten, aber sie ist doch eine von der realen Welt abgehobene Sphäre, auch wenn das seit dem 20. Jahrhundert nicht immer erkennbar ist, wie Phänomene wie „Readymades“ belegen, die ein Marcel Duchamp vor hundert Jahren populär machte. Eine Ausstellung mit Werken von Robert Barta in der Städtischen Galerie Tuttlingen hat genau diese Phänomene im Zentrum, und schon der Ausstellungstitel ruft fragende Mienen hervor: „Jung werden dauert“.

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„Remember Me.“ Das Stuttgarter Ballett zum Gedenken an John Cranko

Kann man nach der Callas noch die Tosca singen? Man kann, auch wenn die Callas gerade in dieser Rolle Unnachahmliches geleistet hat. Man braucht nur eine entsprechende – keineswegs der Callas verwandte – Stimme und eine starke Persönlichkeit. Dieselbe Frage kann man auch bei John Crankos Ballett Initialen stellen. Denn als er 1972 dieses Ballett choreographierte, schrieb er es ganz auf den Leib seiner vier großen Tanzstars zu, seiner „Freunde“, wie er es formulierte. Jetzt ist das Stück wieder einmal in neuer Besetzung auf die Stuttgarter Bühne gekommen, zum Gedächtnis an Crankos 50. Todestag.

Matteo Miccini, Adhonay Soares da Silva, Elisa Badenes, Anna Osadcenko © Roman Novitzky / Stuttgarter Ballett

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