Kaum eine Technik ermöglicht derart dünne Linien wie die Radierung, doch wenn der Graphiker mit seiner dünnen Nadel Flächen gestalten will, stößt er bald an die Grenzen dieses Mediums, denn nur mit Tricks vermag er den Eindruck einer schwarzen Fläche zu erzielen, durch dichte Schraffuren dünner Linien. Das änderte sich erst, als Ludwig van Siegen 1642 die sogenannte Schabkunst entwickelte, die Mezzotinto, bei der die Metallplatte zunächst vollständig aufgeraut wird, sodass sich im Druck eine gleichmäßige schwarze Fläche ergibt. Für die helleren Partien wird dann die aufgeraute Platte abgeschabt und poliert. Eine Ausstellung in der Staatsgalerie Stuttgart demonstriert, warum diese Technik sehr schnell populär wurde, vor allem in England, wo die Porträtkunst die Malerei beherrschte.
James Watson nach Joshua Reynolds, Sir Jeffery Amherst, 1766. Staatsgalerie Stuttgart







