Krasser geht es kaum mehr: Weil die Familie zu wenig zu essen hat, werden die beiden Kinder im Wald ausgesetzt, weil sonst Kinder und Eltern verhungern würden. Als Engelbert Humperdinck diesen Stoff in eine Märchenoper verwandelte, milderte er die Grausamkeit; bei ihm werden die Kinder in den Wald geschickt, um Beeren zu sammeln, wobei sie sich dann verirren und beim Knusperhäuschen der Hexe landen. In beiden Fällen sind Armut und Hunger die Motive des Geschehens, und so suchte Kirill Serebrennikov für seine Stuttgarter Inszenierung eines der am stärksten von Armut und Hunger heimgesuchten Gebiete dieser Welt auf. Er reiste nach Ruanda und drehte dort einen Märchenfilm nach den Gebrüdern Grimm und nach Humperdinck.