Archiv der Kategorie: Kunst

Kunst entsteht im Kopf. Die Klasse Georg Winter in der Städtischen Galerie Villingen-Schwenningen

Die Kunst von Georg Winter findet streng genommen im Kopf statt. Er entwirft Projekte, die im öffentlichen Raum ausgeführt werden können – und oft auch werden. Dass Winter seit 2007 an der Hochschule der Bildenden Künste Saar Plastik und Bildhauerei lehrt, wirkt fast paradox, denn seine Kunst ist temporär, flüchtig. Jetzt ist er mit seiner Studentenklasse Gast in der Städtischen Galerie in Schwenningen, und auch seine Studenten arbeiten in erster Linie mit Projekten. So stand im Vorfeld der Ausstellung denn auch eine Jury, die im Unterschied zu anderen Kunstkommissionen nicht fertige Werke zu begutachten hatte, sondern eben schriftlich beschriebene Projekte, von denen die besten realisiert werden sollten. Doch dabei blieb es nicht.

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                                                                                            Konstantin Felker, Zaun (Foto: Felker)

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Der Betrachter als Narziss? Christian Megert im Museum Ritter

In der Regel sollte der Besucher einer Kunstausstellung von sich selbst absehen. Er sollte sich ganz auf das Gegenüber des Kunstwerks einlassen, versuchen, die Kompositionskriterien nachzuverfolgen, die inhaltlichen Aussagen zu erfassen. Es gilt das Werk, nicht das Ich. Ganz anders bei dem Schweizer Christian Megert. Er arbeitet nicht mit Ölfarbe, Holz oder Stahl, er arbeitet mit Spiegeln. Ihnen kann der Betrachter der Werke nicht entgehen, er ist stets mit sich selbst konfrontiert. Und Megerts Werke sind – auch wenn sie wie Reliefs wirken – weder Bilder noch Skulpturen, sondern Räume – Räume der besonderen Art.

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Ein Leben in der Kunst. Felix Schlenker im Dominikanermuseum Rottweil

Er begann damit, aus dem Schutt der Kriegsbomben Relikte der Vergangenheit zusammenzutragen, die er dann in Assemblagen und Collagen zu Kunstwerken verarbeitete. Felix Schlenker war damit seiner Zeit voraus. Später wurden die Werke des 1920 in Schwenningen geborenen Künstlers immer strenger, reduzierter. Das Dominikanermuseum in Rottweil zeigt nun einen Überblick über das Schaffen eines eigenwilligen Künstlers.
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I like America. Zeitgenössische Kunst aus den USA im Schauwerk Sindelfingen

Amerikanische Kunst der letzten 50 Jahre, das heißt: Pop Art, geometrische Abstraktion, Lichtinstallationen – und immer wieder auch: Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Das Schauwerk in Sindelfingen zeigt in einer rund 100 Arbeiten umfassenden Ausstellung einen repräsentativen Querschnitt durch diese Kunst – mit Werken von Robert Longo, Dennis Hopper, Frank Stella, um nur einige zu nennen. Die Ausstellung trägt den Titel: „I like America“, nach einer berühmten Videoarbeit von Joseph Beuys, und viele Arbeiten haben tatsächlich das Land zum Thema, in dem diese Künstler leben.

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Auf den Spuren von de Kooning in der Villa Merkel in Esslingen

In einer Zeit, in der jeder Maler, der auf der Höhe der Zeit sein wollte, nach Abstraktion griff, schuf Willem de Kooning ab den 30er Jahren Bilder von Frauen, deren Körper durch wilde Pinselstriche geradezu zerfetzt wirken, übermalt, deformiert. Eine Ausstellung in der Villa Merkel spürt nun der Frage nach, inwieweit de Koonings Vorbild Folgen hatte, denn sie zeigt, dass das Prinzip der Zerstörung, Übermalung oder Zermalung von Körpern bis in unsere Gegenwart hinein Künstler immer wieder zu den unterschiedlichsten Kreationen anregte. Den Titel der Ausstellung gab ein Gemälde des Amerikaners Peter Saul: „Better than de Kooning“.

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Es hängt alles irgendwie zusammen. Eine Ausstellung im Kunstmuseum Ravensburg über das Verhältnis Mensch und Pflanze

Kaum eine politische Debatte mehr ohne einen Gedanken an die Natur – und doch ist sie gefährdeter denn je – durch Schuld des Menschen. Allzu sehr hat er sich das Bibelwort zu eigen gemacht, der Mensch solle sich die Erde untertan machen. Das Kunstmuseum Ravensburg will jetzt mit einer großen, 500 Jahre umfassenden Ausstellung das Bewusstsein nochmals schärfen. „Ich bin eine Pflanze“ heißt die Ausstellung, gezeigt werden, wie der Untertitel verheißt: Naturprozesse in der Kunst.

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Landschaft ohne Bäume

Im 17. Jahrhundert entdeckten die niederländischen Maler die Landschaft als eigenständiges Motiv. Von da an erfreute sie sich zunehmender Beliebtheit – bis die Fotografie die Abbildfunktion übernahm und die Malerei neue Ausdrucksformen suchte. Wenn Künstler heute sich dennoch der Landschaft zuwenden – und sie tun es in jüngster Zeit erstaunlich häufig -, dann entstehen Landschaftsbilder völlig neuer Art – jetzt zu sehen im ehemaligen Kloster Mariaberg, in dem heute eine therapeutische Einrichtung für Menschen mit Behinderungen untergebracht ist.

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Männerträume im Schauwerk Sindelfingen

Venusfalle“ ist der Titel eines Films von Robert van Ackeren aus dem Jahr 1988. Darin verliebt sich ein Mann unsterblich in die Stimme einer Frau am Telefon – nicht in das Aussehen einer Frau also oder gar deren Persönlichkeit, sondern nur in die Stimme. Das Schauwerk in Sindelfingen zeigt nun eine Ausstellung mit demselben Titel: Sie will zeigen, was für ein Frauenbild Künstler von heute von der Frau haben.

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Russell Young, Marily Crying /(Dyptich White + Suicide Pink), 2011.© Russell Young, Marilyn Monroe™, Rights of Publicity and Persona Rights: The Estate of Marilyn Monroe, LLC

 

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