Die Wand ist ein zwiespältiges Phänomen. Auf der einen Seite definiert sie Räume, mithin also auch Geborgenheit, Privatsphäre, sie bietet Sicherheit gegen das unwägbare Draußen. Andererseits schließt sie auch aus, trennt uns von der Welt der anderen, stellt ein Hindernis dar, auch eine psychische Bedrohung weil Einengung, gegen die wir anrennen wollen. Selbst der Schutzaspekt ist eine Medaille mit zwei Seiten. Die Wand bietet die Möglichkeit zur Anlehnung, aber sie stellt auch den letzten Rückzugspunkt dar, wenn wir mit dem Rücken zu ihr stehen. Kein Wunder, dass sie für die Künstler mehr ist als nur ein architektonisches Alltagselement, wie jetzt eine Ausstellung im Kunstmuseum Stuttgart mit dem schlichten Titel Wände/Walls zeigt.