Archiv der Kategorie: Essays

Eine der größten ihres Fachs: George Eliot – ein Porträt. Teil 3

1841, mit 22 Jahren, zog Mary Ann Evans, die unter dem Pseudonym George Eliot Romangeschichte schreiben sollte und deren Hauptwerk Middlemarch noch im 21. Jahrhundert in einer Umfrage bei hundert englischen Kritikern zum besten englischen Roman gekürt wurde, mit ihrem Vater, der sich in den Ruhestand zurückgezogen hatte, nach Foleshill bei Coventry. Da war sie eine aufopfernde Tochter und glühend gläubige Christin. Nur ein Jahr danach hat sie ihren Glauben verloren, verkehrt in freigeistigen Zirkeln, macht erste journalistische Erfahrungen und knüpft zu meist älteren Männern enge Beziehungen, die keine Liebesbeziehungen sind, aber die Umgebung irritieren. Das ändert sich mit dem Tod ihres Vaters. Marian, wie sie sich inzwischen schreibt, ist frei, zieht nach London, um sich weiter als Journalistin zu betätigen, und findet hierzu im Haus des Verlegers John Chapman die idealen Möglichkeiten.

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Eine der größten ihres Fachs: George Eliot – ein Porträt. Teil 2

Es dauerte gerade einmal fünf Jahre, und aus der Wissenschaftsjournalistin und Übersetzerin philosophischer Schriften Marian Evans ist eine erfolgreiche Schriftstellerin von Romanen geworden. Zwar hat sie erst zwei Bücher vorgelegt, aber die Verkaufszahlen schnellen in die Höhe, die Einnahmen steigen, und nach weiteren fünf Jahren ist die anfangs wegen ihrer wilden Ehe mit dem Sachbuchautor George Henry Lewes im viktorianischen England gesellschaftlich geächtete Frau eine in den höchsten Kreisen begehrte, ja vergötterte Autorin geworden, die ihre Romane unter dem Pseudonym George Eliot schreibt und in ihrem Haus buchstäblich Hof hält – eine erstaunliche Karriere, vor allem, wenn man ihre Herkunft bedenkt!

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Eine der größten ihres Fachs: George Eliot – ein Porträt. Teil 1

Als weiblicher Shakespeare wurde sie verehrt, aber auch als „Stinkbombe der Menschheit“ abgeurteilt: An George Eliot schieden sich die Geister. Aber immer noch zählt sie zu den größten Romanschriftstellerinnen zumindest ihrer Zeit, wenn nicht der Literaturgeschichte überhaupt. Eine Frau, deren Leben sich selbst wie ein Roman liest. Hier das erste Kapitel dazu.

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