Nur ein Prozent der Deutschen hat Grau zur Lieblingsfarbe erkoren – kein Wunder: Zwar werden mit diesem Gemisch aus Schwarz und Weiß auch Würde oder Weisheit assoziiert, meist jedoch Eintönigkeit, Langeweile, Einsamkeit – oder auch das Grauen. Für den Maler Ben Willikens wohl Letzteres, was möglicherweise auf ein traumatisches Erlebnis in seiner Kindheit zurückzuführen ist, und es blieb nicht das einzige Trauma, das sich seinem Gedächtnis eingegraben und sein Schaffen geprägt hat. Wie zentral das Gedächtnis für diesen Künstler ist, macht das Schauwerk Sindelfingen jetzt bereits im Titel einer großen Retrospektive deutlich: „Ben Willikens. Raum und Gedächtnis“.